Lan Na

Einflusszonen Lan Nas und seiner Nachbarn um 1540
Nordthailand und seine Hauptorte
Das Dreikönigsdenkmal in Chiang Mai (v.l.: Ngam Mueang von Phayao, Mangrai von Lan Na und Ramkhamhaeng von Sukhothai)

Lan Na (Thai ล้านนา, Land der Millionen (Reis-)Felder, eigentlich Lan Na Thai oder Lannathai) war ein Königreich (oder eine Föderation von abhängigen Fürstentümern) der Tai Yuan in Nord-Thailand. Sein Zentrum war das heutige Chiang Mai.

Lan Na wurde vermutlich im 13. Jahrhundert gegründet und erlebte seine Blütezeit im 15. Jahrhundert. Auf dem Höhepunkt seiner Macht gehörten zu seinem Einflussbereich auch Gebiete, die heute in der südchinesischen Provinz Yunnan, im Nordosten Myanmars und in Laos liegen. 1558 geriet es in Abhängigkeit von Birma. Während des 17. Jahrhunderts wechselten mehrfach Phasen der Unabhängigkeit mit solchen der Oberhoheit Birmas oder Ayutthayas.

1774 geriet Lan Na endgültig unter die Suzeränität von Siam, dem heutigen Thailand. Es blieb aber noch bis 1874 weitgehend autonom. Dann entsandte Bangkok einen Hochkommissar nach Chiang Mai, der zunächst nur eine beratende Funktion hatte, in den folgenden Jahren aber nach und nach die Entscheidungsfreiheit der lokalen Elite beschnitt. Die Integration in den siamesischen Zentralstaat kulminierte 1899 mit der Schaffung des Monthon Phayap. Der nur noch zeremonielle Titel des Fürsten von Chiang Mai wurde 1939 nicht mehr vergeben.

Lan Na hatte eine eigene Sprache und Schrift. Seine Bevölkerung wurde bis ins 19. Jahrhundert entweder als eigene Ethnie (Yuan) oder als Lao betrachtet, nicht aber als eigentliche Siamesen. Bis heute gibt es kulturelle, sprachliche und politische Unterschiede zu Zentralthailand.


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